Buche (Fagus sylvatica)

Rotbuche (Fagus sylvatica), Laubholz aus der Familie Buchengewächse (Fagaceae).

Vorkommen

Die Rotbuche, in der Umgangssprache schlicht als „Buche“ bezeichnet, ist mit einem Anteil von 14 % an der Gesamtwaldfläche von 10,8 Mio. Hektar der häufigste Laubbaum in den Wäldern Deutschlands. Sie bevorzugt Lagen mit höherer Luftfeuchte und nährstoffreiche, schwach saure bis kalkreiche Sand- und Lehmböden. Dagegen meidet sie sehr trockene, staunasse oder regelmäßig überflutete Standorte. Sie kommt in Europa in Lagen bis 800 m ü. NN und in den südlichen Alpen sogar bis 1.000 m ü. NN vor.

Holz­beschreibung

Die Rotbuche zählt zu den Bäumen mit fakultativem Farbkern (Falschkern), der sich z.B. aufgrund von Verletzungen bilden kann. Ansonsten lassen sich Kern und Splint bei gesunden Buchen kaum voneinander unterscheiden. Das Holz ist weißlich-grau mit blass-gelblicher bis rötlicher Tönung. Buchenholz ist hart, sehr zäh, kaum elastisch und sehr tragfähig. Die Rohdichte bei 15 % Holzfeuchte beträgt 0,66 g/cm³.

Bearbeitbarkeit

Buchenholz ist leicht und sauber zu bearbeiten. Gedämftes Buchenholz lässt sich gut Schälen oder auch Messern (zur Furnierherstellung). Durch Dämpfen lässt sich die starke Neigung des Buchenholzes zum Verwerfen und zur Rissbildung mindern. Außerdem lässt sich durch das Holz im gedämpften Zustand leicht biegen und verformen.

Dauerhaftigkeit

Buchenholz ist in der Bewitterung absolut nicht dauerhaft (Dauerhaftigkeitsklasse 5 gemäß EN 350-2) und muss deshalb bei der Verwendung im Freien, z.B. als Eisenbahnschwellen mit geeigneten Schutzmitteln imprägniert werden.

Tränkbarkeit

Kern- und Splintholz der Rotbuche sind einfach zu tränken. Im Druckverfahren lässt sich Buchenholz ohne Schwierigkeiten durchtränken.

Anwendungs­bereiche

Buchenholz findet als Furnierholz vielseitige Verwendung bei der Sperrholz- und Möbelherstellung sowie im Innenausbau, z. B. für Türen. Als Vollholz wird es ebenfalls im Innenausbau verwendet, z. B. für Treppen, wegen seiner großen Härte auch häufig als Parkett. Da es sich durch Dämpfen leicht verformen lässt, werden gebogene Formteile aus Buchenholz gefertigt, wie zum Beispiel Sitzmöbel mit anatomisch angepassten Elementen.

Als Drechslerholz dient die Buche zur Herstellung von Küchenzubehör – Frühstücksbretter, Nudelrollen, Messergriffe, Rührlöffel, Schüsseln – und Holzspielzeug. Der Siegeszug der Eisenbahn in Europa wäre ohne imprägnierte Buchenholzschwellen, die wesentlich preiswerter als Schwellen aus Eichenholz waren, nicht denkbar gewesen. Schwächeres Buchenholz wird in der Zellstoff- und Papierindustrie sowie in der Span- und Faserplattenindustrie verwendet. Buchenholzmehl wird zum Räuchern verwendet. Und nicht zuletzt ist Buchenholz ist ein hochwertiges Brennholz, das sich durch sehr langes, ruhiges Brennen, starke Glutbildung und einen hohen Heizwert auszeichnet. Deswegen und wegen seines ansprechenden Flammenbildes gilt es als eines der besten Hölzer für offene Kamine.